Chronologie der AG Kreatives Schreiben

Die Schwarzenbergsäle im Schloss Tiengen konnten den Besucherandrang nicht fassen, so dass nicht nur die zahlreichen Schüler sondern auch einige Erwachsene auf dem Boden Platz nahmen. Magnet war sicherlich der Schauspieler Charles Brauer, eher bekannt als Tatortkommissar Peter Brockmöller. Er hatte sich zum 4. Mal bereit erklärt, Texte von jungen Autorinnen aus der Arbeitsgemeinschaft für kreatives Schreiben der Realschule Tiengen vorzutragen. Der höchst kurzweilige Abend wurde von der Chor-AG Klassenstufe 7 bis 9 unter Leitung von Ellen Wiedner musikalisch umrahmt.

Karin Wolfer von freundeschlosstiengen freute sich bei der Begrüßung, die Räume wieder einmal für Kultur zur Verfügung stellen zu können. Und Charles Brauer, der sich vergnügt den Weg zum Podium durch die sitzenden Schüler bahnte, sagte: „Diese Veranstaltung ist mir lieb und teuer!“ Während er anschließend die Texte von neun Schülerinnen (Julika Hilpert, 7c, Alina Baumgartner, 7d, Anna Seipp, 7a, Alessandra Teinzer, 6c, Saphira Knapp, 7d, Lea Hinkelmann, 7c, Hannah Schönberg, 9a, Lina Blumenstock, 7c, und Carina Zieringer, 5c) vortrug, stärkte er sich mit einem Glas Rotwein.

Er las anschaulich, blickte selten auf und kommentierte nur gelegentlich humorvoll: „Entzückend! Philosophisch! Toll!“ Gleichzeitig erschienen die Fotos der jeweiligen Autorinnen auf einer Projektionsfläche, zusätzlich wunderbar illustriert. Die Texte der Schülerinnen sind erstaunlich – gekonnt entwickelt von den beiden Leiterinnen Gesine Cahenzli und Stephanie Schweitzer (wir berichteten). Köstlich dann der abschließende Beitrag zum ersten Teil – der aberwitzige Dialog zwischen Hannah Schönberg und Brauer über das „Zuhören“.

Nach der Pause las der Schauspieler dann Lyrik von Robert Gernhardt, Bert  Brecht, Gottfried Benn und Wilhelm Busch. Seine Auswahl sei für die Jugendlichen bestimmt, „denn dieser Abend ist der Jugend und den Künstlern unter euch gewidmet.“ Er liest ausdrucksvoll, springt auch mal auf, gestikuliert, ja, jetzt spielt er auch. Und kommentiert humorvoll: „Sie merken, es ist natürlich ein älterer Herr, der da liest.“ Aber bei so professionellem Vortrag konnte man sicherlich auch den Jugendlichen Gedichte schmackhaft machen! Viel Beifall!

(Rosemarie Tillessen)

 

Ein neuer Fall für Tatort-Kommissar Peter Brockmöller? Nein, diesmal kommt Schauspieler Charles Brauer in anderer Mission zu einem kulturellen Abend in die Schwarzenbergsäle ins Schloss Tiengen: In Zusammenarbeit mit der Realschule Tiengen liest er dort Texte, die junge Autorinnen im Rahmen ihrer Arbeitsgemeinschaft für kreatives Schreiben selbst verfasst haben. Im zweiten Teil des Abends wird er dann das Publikum mit ausgewählten lyrischen Texten unterhalten. Der Abend wird musikalisch von der Chor-AG der Realschule umrahmt.

Wie kam es zu dieser interessanten Zusammenarbeit zwischen der Schule und dem durch Theater und Fernsehen  bekannten Schauspieler? Er antwortet auf Nachfrage: „Ich bin voller Sehnsucht, dass an Schulen mehr literarisch gearbeitet wird. Darum macht es mir unglaublich Spaß, mich an solchen Schulprojekten zu engagieren. Ich tue das schon an verschiedenen Schulen bei mir zuhause (Charles Brauer wohnt in Böckten im Raum Basel) und jetzt bereits zum vierten Mal hier in Tiengen bei der kreativen Schreibwerkstatt. Der Kontakt kam über den jetzigen Direktor Hans-Martin Bratzel zustande, der vorher in Wehr mit meiner Frau zusammen gearbeitet hat.“

Die AG „Kreatives Schreiben“ an der Realschule Tiengen wird von Gesine Cahenzli und Stephanie Schweitzer geleitet. Dort erhalten die Schüler einmal wöchentlich Anregungen und Ideen, wie man eigene Texte entwickeln und verwirklichen kann. Gesine Cahenzli erklärt das genauer: „Die Schüler schreiben zunächst mal alle gern. Wir geben dann Impulse. Schreibanlass können einfache Gegenstände sein wie etwa eine Zitrone, aber auch Musik, Bilder oder ein abstrakter Begriff wie „Morgengrauen“. Wir geben beim Schreiben keine Form vor – die Texte reichen vom Minidrama bis zum Gedicht. Oft gehen wir auch raus in die Natur und achten auf Geräusche oder optische Eindrücke.“ Wie viel Schüler nehmen denn so an dieser Arbeitsgemeinschaft teil? Gesine Cahenzli lacht: In diesem Jahr konnten wir sogar zwei Gruppen bilden, fünf Schüler aus den 5. und 6. Klasse und 8 Schüler ab der 7. Klasse, die teils schon länger dabei sind. In diesem Jahr sind es ausschließlich Mädchen, aber das war nicht immer so.“

Und warum lesen jetzt bei diesem kulturellen Abend die Schüler ihre Texte nicht selber vor? Gesine Cahenzli lacht: „Nicht alle lesen gern. Und Charles Brauer macht es sehr professionell: Er bringt die Texte so richtig  zum Leuchten!“

(Rosemarie Tillessen)

Tiengen. Was viele Jugendliche als Plagerei empfinden, betreibt Hannah Schönberg mit Leidenschaft: Schreiben. Nun wurde die  13-Jährige von den Berliner Festspielen mit einem Buchpreis in Höhe von 50 Euro ausgezeichnet.

Seit Hannah Schönberg zehn Jahre alt ist, schreibt die Realschülerin in ihrer Freizeit Geschichten und Gedichte. Deshalb  war sie sofort begeistert, als an ihrer Schule eine Arbeitsgemeinschaft für kreatives Schreiben eingerichtet wurde. Die AG-Leiterinnen, Stephanie Schweitzer und Gesine Cahenzli, ermunterten die Schülerin zur Teilnahme am Bundeswettbewerb „Treffen junger Autoren“, der jährlich von den Berliner Festspielen  veranstaltet wird. Nun freut  sich die junge Autorin darüber, dass ihr Text aus 747 eingegangenen Bewerbungen ausgewählt wurde. Sie erhielt von den Berliner Festspielen eine Urkunde und einen Buch-Scheck in Höhe von 50 Euro.

„Für Hannah genügt ein Bild oder ein Begriff als Schreibimpuls und schon kreiert sie daraus die schönsten Geschichte“, so Deutschlehrerin Gesine Cahenzli. Auf diese Weise entstanden auch Hannahs Texte „Etwas anders“ und „Die Angst“, welche von der Wettbewerbsjury prämiert wurden, im Rahmen der AG-Arbeit. „Etwas anders“ erzählt von einer alten Brasilianerin, die aus Protest gegen oberflächliche Schönheitsideale bei einem Schönheitswettbewerb auftritt und damit die Herzen der Menschen erobert. In ihrem Text „Die Angst“ gelingt es Hannah, dieses Gefühl in packender Weise literarisch darzustellen.

Schulleiter Hans-Martin Bratzel gratulierte der Achtklässlerin zu ihrem Erfolg. 

 

(Foto: Schulleiter Hans-Matrtin Bratzel, Preisträgerin Hannah Schönberg, Stephanie Schweitzer, Gesine Cahenzli)

Tiengen (pab) Einen echten und überaus bekannten Schauspieler hat man nicht alle Tage an der Schule. So war es ein besonderes Ereignis, als Charles Brauer, bekannt u.a. als ehemaliger Tatort Kommissar, gemeinsam mit Sechst- und Siebtklässlern der  Realschule Tiengen bei einem kulturellen Abend  auftrat. Die Veranstaltung  im Schlosskeller Tiengen bot einen würdigen Rahmen, um die Arbeit der AG „Kreatives Schreiben“, welche von Gesine Cahenzli und Stephanie Schweitzer geleitet wird, vorzustellen.  Cahenzli erläuterte den rund 80 Besuchern  die Ziele und Inhalte der AG. Die AG wurde ins Leben gerufen, da das freie Schreiben  nicht nur Freude bereite, Kreativität und Ausdrucksvermögen fördere, sondern auch, weil es sich  positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung auswirken könne, so Cahenzli.

Welche Früchte es trägt, wenn Jugendliche kreativ mit Sprache umgehen, erlebte das Publikum anhand unterschiedlicher Textbeispiele aus der AG-Arbeit, die von Charles Brauer vorgelesen wurden. Durch seine professionelle Vortragsweise, gelang es Brauer, das Publikum in den Bann zu ziehen. Der Schauspieler  las dabei Texte wie „Das Auge“. Darin setzten sich Sina Wassmer (6e) und Simon Kunz (6e) mit der Wichtigkeit und Faszination dieses Sinnesorgans auseinander. „Barfuß laufen“ hieß ein Text von Laura Nägele (6e), in dem sie sehr anschaulich erzählt, wie schön es ist, wenn man sich endlich der „stickigen Schuhe“ entledigen kann. Welche Irrungen und Wirrungen ein Nachname wie „Geht´s noch“ anrichten kann, kam beim Text  „Geht’s noch?“ von Serdar Kahraman (6a) auf humorvolle Weise zur Geltung. Diese Texte stammten aus dem Bereich des „Warmschreibens“, einer Methode, die in der AG zum Einsatz kam. Eine weitere Aufgabenstellung, mit der sich die Schüler in der Schreibwerkstatt auseinandersetzten, war „Einen Satz zu einer Geschichte ausbauen“. Hannah Schönberg (7a) hatte hier „Das Unglück“ auf Lager. Diese Geschichte mit tragischem Ausgang machte deutlich, dass Schüler  durchaus bereit sind, sich mit ernsten Thematiken auseinanderzusetzen. Aleyna Yilmaz (6e) stellte in „Männliche Gedanken“ , Überlegungen zum Thema „Geschlechtertausch“ an. Laura Nägeles (6b) Text „Die Garnrolle“ handelte von den Verwicklungen, die sich ergeben können, wenn man mit einem Gegenstand befreundet ist. Auch das „Erzählen aus einer fremden Perspektive“, womit sich Simon Kunz (6e) in seinem Text „Besuch eines Außerirdischen auf der Erde“ auseinandersetzte, stand auf der Agenda. „Bilder als Schreibanlass“ inspirierten Tom Pietschmann (6a) zu seinem Gedicht „Ein  Berg“. Auf dem Programm standen  auch ein  Krimi mit dem Titel „Mord im Kiosk“ von Sina Wassmer (6e) und die tiefsinnige Erzählung „Etwas anders“ von Hannah Schönberg (7a). 

Charles Brauer lobte die Arbeit der jungen Autorinnen und Autoren und ermunterte die Schüler, weiter schriftstellerisch aktiv zu sein.

In der Pause konnten die Besucher selbstgemachte Tappas genießen.

Im zweiten Teil des rund zweistündigen Abends las Brauer aus der autobiographischen Erzählung „Als ich noch unsterblich war“ des Autors Christoph Ransmayr. Zudem trug er einen Auszug aus Raymond Carvers Kurzgeschichten und ein Gedicht des gleichnamigen Autors vor. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Chor-AG der Klassenstufe 7 unter der Leitung von Ellen Sareika mit Stücken wie „Heaven is a wonderful place“, „Top of  the world“ und „Leise fließt die Zeit“. Thomas Loichinger, Vorsitzender des Fördervereins, sagte: „Nichts ist motivierender für junge Autoren, als wenn ein echter Schauspieler die eigenen Texte vorträgt“. Er dankte Brauer für den Besuch und überreichte ein Präsent  im Namen des Fördervereins der Realschule, der die Veranstaltung ausrichtete. 

Waldshut-Tiengen -  Schauspieler Charles Brauer zu Besuch in der Klasse 6e der Realschule Tiengen. Er begeistert in der Rolle eines alten Klatschweibes.

Eine Deutschstunde der ganz besonderen Art durften die Schülerinnen und Schüler der Klasse 6e an der Realschule Tiengen erleben. Sie erhielten Besuch von dem Schauspieler und Hörbuchsprecher Charles Brauer, vielen bekannt als Tatort-Kommissar Peter Brockmöller.

Brauer erzählte den Kindern davon, wie er 1946 dazu kam, als Elfjähriger in dem Nachkriegsfilm „Irgendwo in Berlin“ die Hauptrolle zu übernehmen. Die Klasse sah einen Ausschnitt aus diesem Film, der auf eindrückliche Weise zeigt, wie Kinder in der Zeit nach dem Krieg aufwuchsen. Anschließend ergab sich ein lebhaftes Gespräch zwischen dem Schauspieler und seinen jugendlichen Zuhörern. Brauer beantwortete Fragen zu seinem Leben als Schauspieler, zu den technischen Möglichkeiten des Films, aber auch zu persönlichen Vorlieben. Auf die Frage einer Schülerin, was sein Lebensmotto sei, sagte Brauer: „Gib niemals auf!“ Mit großem Engagement führten die Sechstklässler dem professionellen Schauspieler Spielszenen aus dem Theaterstück „Hexenfieber“ von Leif Esper Andersen vor, die sie im Deutschunterricht eingeübt hatten. Brauer ermutigte die jungen Schauspieler, ihre Rollen voll auszufüllen. „Lasst euch Zeit! Ihr müsst jeden Satz genießen“, legte er den Kindern ans Herz. Wenn man mit dem Theaterspielen beginne, sei es besser, Betonung, Gestik und Mimik etwas zu übertreiben, als sich zu stark zurückzuhalten. Spontanen Klassenapplaus erntete Brauer, als er selbst in die Rolle eines alten Klatschweibes schlüpfte und so demonstrierte, wie man eine Bühnenrolle gekonnt ausfüllt.

Abschließend las Brauer der Klasse noch einen Auszug aus der Ballade „Die Brücke am Tay“ von Theodor Fontane vor. Auch beim Vorlesen sei es oft wichtig, verschiedene Rollen einzunehmen, erklärte Brauer seinen jugendlichen Zuhörern.

Hans-Martin Bratzel, Rektor der Realschule Tiengen, bedankte sich am Ende der Veranstaltung herzlich bei Charles Brauer für dessen Engagement an der Schule. An die Schüler gewandt betonte er: „Ich bin sicher, dass euch diese Theaterprobe in guter Erinnerung bleiben wird.“

 

Ihr schauspielerisches Repertoire erweiterten die Schüler der Klasse 6e der Realschule Tiengen unter fachkundiger Anleitung des Schauspielers Charles Brauer (Zweiter v. l.).  Bild: Burger