Kürzlich fanden an der Realschule Tiengen Vorträge zum Thema „Mein Opa – Kommandant in Auschwitz“ statt. Zu Gast war Rainer Höß, der Enkel des Kommandanten von Auschwitz, Rudolf Höß. In eindrucksvoller Weise schilderte er seine Familiengeschichte und vermittelte seine ganz persönliche Sicht der Nazi-Vergangenheit seines Großvaters.
Wie fühlt es sich an, wenn der eigene Großvater für den Tod von mindestens 1,1 Millionen Menschen verantwortlich war? Diese Frage beleuchtete Rainer Höß in seinen beiden Vorträgen für Schüler der 9. Klassen sowie für Eltern und alle Interessierten. Obwohl sein Großvater längst hingerichtet war, als er zur Welt kam, prägten seine Gräueltaten das Leben des heute 54-jährigen nachhaltig. Er hat es sich inzwischen zu seiner Lebensaufgabe gemacht, die dunkle Vergangenheit seines Großvaters aufzuarbeiten und im Rahmen von Vorträgen, Führungen und Reisen an den Völkermord der Nazis zu erinnern.